Anfang August begab ich mich auf eine unerwartete Reise. Und zwar war ich zu Besuch im Klett-Cotta Verlag in Stuttgart und durfte mir neben den Büchern, natürlich auch die Räumlichkeiten anschauen, die Mitarbeiter kennenlernen und Verlagsluft schnuppern. Ein tolles Erlebnis, das ich heute mich euch teilen möchte.

Zu Beginn möchte ich erwähnen, dass mich die Größe des Verlagsgebäudes der Klettgruppe schon ein wenig beeindruckt hat. Die große Pforte am Eingang und die vielen Gebäude waren schon gigantisch und ich war sofort neugierig, wo sich der Klett-Cotta Verlag verbirgt. Knut Amos vom Online Marketing alte mich an der Pforte ab und zeigte mir zuerst die ganzen Gebäude und welche Verlage der Klett-Gruppe sich hinter den Komplexen verbergen. Der Klett-Cotta Verlag war schnell gefunden und ich betrat das Gebäude. Mir fiel zunächst das tolle Treppenhaus und die Altbautypischen Malereien und Stuckverzierungen auf. Ich mag diese Art von Architektur sehr, weshalb ich mich direkt sehr wohl gefühlt habe. 

Wieso habe ich den Verlag überhaupt besucht? Das kam aus einem ganz spontanen Gedanken, weshalb ich einfach gefragt habe, ob ich denn mal zu einem Besuch vorbei kommen dürfte. In meiner Funktion als Bloggerin wollte ich euch schon immer mal hinter die Kulissen eines Verlages mitnehmen und dies habe ich nun verwirklicht. Es ist sehr spannend und auch interessant, was hinter den Verlagstüren so passiert. Ja, hier werden die Bücher gestaltet, ausgestattet und Daten hin und her geschickt, es werden Kampagnen entwickelt, letzte Fehler ausgemerzt, lektoriert und das Buch beworben. Doch das eigentliche Buch wird in der Druckerei hergestellt, die mit dem Verlag zusammenarbeitet oder für einen bestimmtes Buch beauftragt wird. All diese Dinge werden im Verlag geplant und gehen durch die verschiedensten Abteilungen bis das Buch bereit zum Drucken ist.

Im Klett-Cotta Verlag sind die Abteilungen nach Stockwerk geordnet, weshalb sich unter dem Dach des Hauses das Lektorat befindet, in dem die wundervollen Geschichten den letzten Schliff bekommen, sowie ausgesucht und bearbeitet werden. Ein Riesen Stapel an unaufgeforderten Manuskripten auf den Tischen, Bücher überall und der Dürft von Neuentdeckungen liegt in der Luft. Natürlich wird es auch mal stressig, soviel ist sicher, aber dennoch ist ein Verlag ein ganz besonderer Ort. Denn durch einen Verlag wurden früher Geschichten zu dem gemacht was sie heute sind. Leser wurden erreicht, der Autor konnte seine Fantasie weitertragen. Inzwischen geht dies auch im Selfpublishing, aber ein Verlag hat dennoch immer noch den Charme eines Geschichtenhauses.

Den Klett-Cotta Verlag gibt es schon eine ganze Weile, weshalb wir nun kurz in die Geschichte des Verlages eintauchen. 1977 erwirbt die Firma Ernst Klett alle Anteile an der J.G. Cotta´schen Buchhandlung Nachf. GmbHDer neu gegründete Verlag Klett-Cotta vereint das Programm des Allgemeinen Verlags von Ernst Klett mit der Tradition eines der ältesten und berühmtesten Verlage in Deutschland. Ab diesem Zeitpunkt beherbergte Klett-Cotta einiger vielen sehr berühmter Autoren in ihrem Haus. 1986 wurde Cotta’s Hörbühne gegründet, damit leistet der Verlag Pionierarbeit für Audiobooks. 2002 erscheint die neuübersetzte Ausgabe von Herr der Ringe. 2009 erreichte die Hobbitpresse das 40 Jährige bestehen im Verlag und eine illustrierte Hobbitausgabe erschien. Bis heute ist der Klett-Cotta Verlag für mich das perfekte Zusammenspiel zwischen Fantasy und literarischen Heldengeschichten. 

Die Atmosphäre im Verlag lässt hinter jeder Ecke einen neuen Helden vermuten, der hier bald durch das Verlagshaus zieht. Ich durfte sogar einmal ins Archiv blicken, wo viele alte und neu Schätze beherbergt werden. Alte Herr der Ringe Ausgaben neben Tad Williams Erstausgabe von Otherland. Als Mitarbeiter würde ich wahrscheinlich ständig durch die Regale laufen und mich in Geschichten Wegträumen, die viele schon vergessen haben.

Der neue Silmarillion Band in der Herstellung. Da war er noch mitten in der Überarbeitung und der Umschlag, sowie die Seiten noch lose. Es ist immer wieder spannend, wie viel Zeit und Aufwand in so ein Buch gesteckt wird. Einfach toll, wie viel Mühe sich die Verlage geben ihre Leser glücklich zu machen. Und das spürt man auch. Natürlich geht es auch immer um die Verkaufszahlen, da braucht sich niemand etwas vormachen, aber dennoch ist die Liebe zum Detail jedes Mal zu spüren. Und wenn alle mit der Hand über den Umschlag fahren, denkt niemand an die Zahlen.

Bei den Lektoren sind überall Bücher, wer hat behauptet dies sei ein Gerücht? Es ist tatsächlich so! Bücher wohin das Auge reicht und keiner bekommt genug davon. Wenn man Bücher liebt ist man hier genau richtig. Welche Geschichten hier schon lektoriert wurden! Eine tolle Vorstellung, findet ihr nicht? Ich hoffe euch hat dieser kleine Ausflug in das Reich des Klett-Cotta Verlages gefallen.

Vielen Dank an alle Mitarbeitet und die Geschäftsleitung, das ich den Verlag besuchen durfte. Und natürlich an Knut Amos für seine Zeit und die tolle Führung durch den Verlag, sowie die netten Gespräche.