meine neue Kategorie auf Miss Paperback! Wie ihr wisst studiere ich Mediapublishing und Verlagswirtschaft und dachte mir ich prahle mal etwas mit meinem angesammelten Halbwissen und gebe euch das ein oder andere weiter. Ich werde in Zukunft immer wieder Themen like

„Behind the Scenes“ in der Verlagsszene auf den Grund gehen und mit euch teilen. Ich bin sehr gespannt wie euch die erste Folge gefällt. Viel Spaß!

1. LEKTOREN LESEN DEN GANZEN TAG

Lektoren entdecken Geschichten und sie lesen sie. Doch das ist nicht das Einzige was sie tun. Doch jeder, der an einen Lektor denkt, geht davon aus, das es das Manuskript eines Autors liest, es gut oder schlecht findet und je nachdem wird es veröffentlicht oder nicht. Eines der wohl größten Mythen in der Literaturszene und Verlagsbranche. Ein Lektor hat eine Riesen Verantwortung, denn er begleitet das Buch und den Autor vom ersten Schritt bis zur Veröffentlichung. Ein erstes Manuskript wird mehrfach vom Lektor überbearbeitet, er betreut den Autor in allen Fragen und unterstützt ihn im Schreibprozess. Doch nicht nur das, er kommuniziert mit weiteren Abteilungen im Verlag, mit dem Marketing, der Presse, den Layoutern und der Herstellung etc. Also nicht so einseitig, wie manche zunächst gedacht haben.

2. AUTOREN VERDIENEN UNENDLICH VIEL GELD 

Wenn du Kerstin Gier oder Sebastian Fitzek heißt, dann ja! Wenn man sich etabliert hat, dann kann man sehr viel Geld mit dem Schreiben verdienen, doch der Weg dahin ist hart und steinig. Bis der erste Verlagsvertrag kommt, dauert es meist und die Abgaben sind hoch. Ein Autor verdient Centbeträge an jedem Buch und nicht mehr. Natürlich kommt es hier auf den Autorenvertrag an. Ein Beispiel eines Normvertrages findet ihr hier: Börsenverein des deutschen Buchhandels.
Natürlich sind dort keine Angaben drin, sondern zeigt nur wie ein fairer Vertrag aussehen könnte.
Wieviel Prozent ein Autor wirklich an einem Buch verdient, ist von Verlag zu Verlag auch wieder unterschiedlich.

Auszug aus meiner Recherche:

„Bei der heute üblichen Honorarpraxis liegt die Vergütung für ein belletristisches Werk in der Regel um 8-10% des Nettopreises (= Ladenpreis ohne 7 % Mehrwertsteuer) pro verkauftes Hardcover-Exemplar. Manche Verlage, z.B. Fachbuchverlage, zahlen in der Regel 10 bis 12% des Netto-Buchpreises (= Ladenpreis minus Mehrwersteuer minus Buchhandelsrabatt). Für Taschenbücher gelten andere Richtlinien. Hier bekommt der Autor, je nach verkaufter Auflagenhöhe von 20.000 – 100.000 Exemplaren, eine gestaffelte Beteiligung von rund 5-8% des Nettoladenpreises. Sachbuchautoren erhalten ca. 12 % des Nettoladenpreises.“
Quelle: http://www.buch-schreiben.de/buch-veroeffentlichen/autorenhonorar.php

3. EIN BUCH WIRD GEDRUCKT – FERTIG!

Ja, ein Buch wird gedruckt, aber wieviele Stellen es durchläuft, bis es im Buchhandel steht ist vielen leider nicht bewusst. Vom Manuskript bis zum veröffentlichten Buch durchläuft das Buch-Projekt mehrere Stellen. Dazu habe ich euch eine kleine Grafik erstellt. Hier könnt ihr sehen, wie ein ungefähres Szenario aussehen kann. Wie ihr seht sind viele Stellen nötig, bis ein Buch im Buchhandel landet. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle. 

Übersicht eines Buchprojektes – Abteilungen im Verlag 

4. GEDRUCKTE BÜCHER STERBEN AUS 

Über diesen Punkt lässt sich streiten. Aber mehrere aktuelle Befragungen haben gezeigt, das die meisten trotz den Vorteilen von E-Books, dennoch zum gedruckten Buch tendieren. Vor allem zu schön ausgestatteten Büchern, die einen Mehrwert haben. Und ich bin die perfekte Kundin dafür, denn ich liebe schöne Bücher. Eine aufwändige Gestaltung macht sehr viel aus, ob eine Veredlung, Prägungen, ein tolles Papier oder ein glitzernder Umschlag. Diese Dinge machen Bücher so einzigartig und werden immer mehr in den Trend kommen.

5. IN VERLAGEN ARBEITEN NUR FRAUEN 

Das ist fast richtig sogar 😀 Die Frauenquote in Verlagen ist sehr hoch, das stimmt. Meine Theorie ist, dass sich viel zu viele Männer nicht trauen zuzugeben, das sie Leseratten sind. Und deshalb in eine andere Richtung gehen. Dennoch sind die wenigen Männer meist Führungspersönlichkeiten. Irgendwie ein bisschen verwirrend, findet ihr nicht. Sobald mein Studium abgeschlossen ist (wir haben übrigens nur 3 Männer, by the way, bei ca. 30 Studenten) werde ich diesem und vielen anderen Phänomenen auf den Grund gehen. Muhaha. Okay der letzte Punkt hier ist etwas ausgeartet, entschuldigt bitte!

Verlag, Verlagshalbwissen, Mediapublishing, Hochschule der Medien