Das Ding mit der Gelassenheit. In jüngeren Jahren meines Lebens, war ich alles andere als gelassen. Ich habe jeden kleinen Funken persönlich genommen, jedes Wort auf mich projiziert und viel zu viel an mich rangelassen. Meine Gedanken kreisten nur um Dinge, die ich nicht beeinflussen konnte. Doch dann habe ich eine Entscheidung getroffen, die nicht nur mein ICH, sondern auch mein Leben verändert hat. Diesen Weg möchte ich euch heute zeigen.
Das Leben gibt einem manchmal das, was man gerade nicht braucht und genau diese Momente hatte ich in meinem Leben leider viel zu oft. Es gibt schwere Zeiten, ja, doch was man daraus macht ist das entscheidende. Um euch meinen Weg zu zeigen, muss ich ein bisschen ausholen..
DER SCHICKSALSSCHLAG
und was er mit mir gemacht hat. Als ich 15 Jahre alt war brach meine heile Welt komplett auseinander. Mein Vater wurde viel zu früh aus meinem Leben genommen und damals wusste ich nicht, was das mit mir machen würde. Wohin es mich bringen würde und wie ich jetzt sein werde.
Dieser Wendepunkt von der glücklichen Kindheit, alles perfekt zu haben und dann den Boden unter den Füßen weggerissen zu bekommen, ist ein Erlebnis was ich niemandem in den jungen Jahren wünschen würde. Es ist richtig hart und noch härter als alles was man sich vorstellen kann.
Diese Gefühle kann man nicht beschreiben. Ihr fragt euch, was das jetzt mit Gelassenheit zu tun hat. Gelassenheit ist so viel mehr, als nur entspannt zu sein. Die Verzweiflung war viel zu groß, viel zu schmerzvoll und doch bin ich nicht gefallen. Ich habe gekämpft und ich habe gewonnen. Gegen mich selbst und gegen den Schmerz. Der Schmerz wird immer da sein doch ich habe einen Weg gefunden. Zusätzlich kam es am 6. Juni 2012 zu einer schicksalhaften Begegnung.
DIE BEGEGNUNG
An diesem Tag habe ich einen Menschen getroffen, der mir gezeigt hat, das es Liebe gibt, das es Hoffnung gibt und das es Leben gibt. Bis heute. Danke dafür ♥︎
DER WEG
Meine Veränderung begann mit der Begegnung mit meinem Freund. In diesen 5 Jahren ist unglaublich viel passiert. Ich habe meine Ausbildung als Erzieherin beendet und habe 2 1/2 Jahre in einem süßen, kleinen Kindergarten gearbeitet. Doch auch dort, war es irgendwann nicht mehr so schön, wie ich es mit vorgestellt habe. Ich habe dort viele Erfahrungen gemacht, leider auch sehr viele negative und dies hat mir einiges beigebracht. Ich lernte jeden Tag meine Gefühle in den Griff zu bekommen, meine Wut zu zügeln, meine Fähigkeiten zu erschließen und mich jeden Tag auf das
Leben vorzubereiten. Auf das Leben, wie ich es führen möchte. In dieser Zeit habe ich auch zwei meiner besten Freundinnen kennen gelernt. Ohne diese Freundschaften hätte ich den Psychoterror nicht länger ausgehalten. Sie haben mich immer unterstützt und das tun sie bis heute.
Als mein Freund dann für 8 Monate in die USA ging, entdeckte ich mich selbst. Durch meine Trauer, lernte ich mich erst richtig kennen und habe erkannt, das alle Wut in mir sinnlos war. In diesem Jahr habe ich meinen Blog eröffnet, habe mich mit Achtsamkeit, Gelassenheit und Selbstliebe auseinandergesetzt. Habe mehr Sport gemacht, meine Ernährung umgestellt mit der Angst das meine große Liebe und ich nicht mehr dieselben sein werden. Doch ich lag falsch, wir beide machten einen Riesen Sprung in die richtige Richtung. In eine gemeinsame Richtung. Diesen Weg war ich bereit zu gehen, um mich selbst zu finden. Und das bin ich immer noch. Ich arbeite jeden Tag an mir und wie ich sein möchte.
WIE ICH GELASSENHEIT EMPFINDE
Gelassenheit ist so viel mehr für mich als entspannt zu sein, die Wut zu bündeln und den Alltag zu überleben. Gelassenheit ist innerer Ausgleich, die Schönheit der Dinge zu genießen, das Leben mit allen seinen Fasern aufzusaugen. Gelassenheit ist Achtsamkeit, ist Selbstliebe, ist Harmonie im inneren. Ich war noch nie spirituell, aber das Leben zu lieben und alles um einen herum zu genießen ist genau das, was ich will. Seit ich mein Denken verändert habe, bin ich kommunikativer und mutiger geworden. Ich bin Selbstbewusster und habe gelernt mit Enttäuschungen umzugehen.
Ich glaube daran, dass alles was ich tue und was passiert, einen Grund hat. Alle Erfahrungen in meinem Leben, die Guten wie die Schlechten, haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin und das ist auch gut so. Zweifel sind immer da, auch bei mir, doch wie man damit umgeht in das entscheidende und dies kann man lernen. In diesem Beitrag geht es aber nur um meine Sicht auf Gelassenheit und das Leben damit. Sehr gerne würde ich auch eure Geschichte dazu hören.
Was ist eure Sicht auf die Gelassenheit?
Jules Tipps für mehr Gelassenheit:
Hi Jessika,
das mit deinem Vater tut mir unheimlich Leid. Egal in welchem Alter, ist das ziemlich schrecklich und unverständlich.
Das mit der Gelassenheit, lernt man wohl so oder so erst im Alter. Ich habe einige Freunde, die erst mit den Jahren ruhiger und entspannter (selbstbewusster) geworden sind. Bei mir hat das allerdings auch erst nach einem schlimmmeren Ereignis vor einigen Jahren angefangen. So etwas relativiert die vielen kleinen Dinge, über die man sich vorher den Kopf zerbrochen hat.
Alles Liebe
Julia
Ein wirklich schöner und inspirierender Beitrag, danke dafür!
Liebe Grüße,
Nicci
Liebe Jessika,
als ich eben deinen Beitrag angeklickt habe, war ich nicht darauf vorbereitet, dass mir während des Lesens die Tränen in die Augen schießen. Du hast deinen Weg mit seinen Höhen und Tiefen so wundervoll in Worte gefasst und mich in einigen Punkten an mich selbst erinnert, dass mich dein Beitrag ganz sicher noch eine Weile beschäftigen wird.
Ich wünsche dir für deinen weiteren Weg alles Glück der Welt, wobei ich sicher bin, dass du das gar nicht brauchst. Du bist stark und mutig genug herauszufinden, was du willst und um diesen Weg dann auch zu gehen. Behalte dir das unbedingt bei!
Ganz liebe Grüße,
Maike