Heute ist es endlich soweit! Ich darf euch mein Ranking zu den besten drei Debütromanen der Das Debüt Bloggerpreises vorstellen. Ich stelle euch meine Favoriten vor und werde euch zudem meine Begründung mitteilen. Ich bin gespannt, welche Bücher ihr davon schon gelesen habt.
Der Das Debüt Bloggerpreis geht heute in die letzte Runde und ich bin schon ein bisschen traurig mich nun nicht mehr mit diesen tollen Büchern zu beschäftigen. Zwei Monate voller Leseliebe, Notizen schreiben und harten Entscheidungen geht nun zu Ende und ich darf euch meine drei Favoriten vorstellen.
Hervorheben möchte ich an dieser Stelle, das alle Bücher es absolut verdient haben unter den besten fünf Debütromanen in 2018 zu stehen. Jedes Buch hatte für sich absolute Stärken, kleine und größere Schwächen und hat mir einiges abverlangt. Viele der Bücher waren für mich sehr berührend, haben mir viel beigebracht und haben mich nachdenklich zurückgelassen. Meine Entscheidung ist demnach auch nach persönlicher Präferenz gefallen und ich bin sehr gespannt wie meine Bloggerkollegen entschieden haben.
Kommen wir nun zu meiner Entscheidung und den einzelnen Titeln und am Ende erfahrt ihr dann, welche Titel im Ranking an welcher Stelle stehen.
Das Debüt Bloggerpreis – Die Bücher
Nichts was uns passiert von Bettina Wilpert
Informationen zum Buch
Titel: Nichts was uns passiert
Autor: Bettina Wilpert
Verlag: Verbrecher Verlag
Seiten: 168
Preis: 19,00 €
ISBN: 978-3-957-32307-1
Inhalt
Leipzig. Sommer. Universität, Fußball-WM und Volksküche. Gute Freunde. Eine Geburtstagsfeier. Anna sagt, sie wurde vergewaltigt. Jonas sagt, es war einvernehmlicher Geschlechtsverkehr. Aussage steht gegen Aussage. Nach zwei Monaten nah an der Verzweiflung zeigt Anna Jonas schließlich an, doch im Freundeskreis hängt bald das Wort „Falschbeschuldigung“ in der Luft. Jonas’ und Annas Glaubwürdigkeit und ihre Freundschaften werden aufs Spiel gesetzt. ©Quelle: Verbrecher Verlag
Begründung
Nichts was uns passiert ist ein sehr berührendes Buch mit zum Teil sehr schockierenden Szenen, die mich nachdenklich werden lassen. So real und echt, dass mir beim Lesen eng in der Brust wurde. Ich habe es weggelegt und wieder in die Hand genommen. Ich hatte das Gefühl nebendran zu sitzen und Anna zu interviewen, wie es zu diesem Vorfall gekommen war. Bettina Wilpert schreibt sehr klar mit wenigen sprachlichen Unebenheiten. Sie bringt es auf den Punkt ohne Füllwörter und Beschönigung ihrer Texte. Ihre Charaktere sehe ich ganz deutlich, eine unglaublichen Detailtiefe, sodass man Anna und Jonas als reale Personen vor sich stehen sieht. So stark ihr Text auch ist, hat er leider ein paar Fehler, die ich hier ebenfalls erwähnen möchte. Leider waren manche Handlungsstränge für mich nicht logisch an mancher Stelle, sodass ich mich etwas verloren habe in der Zwischenzeit. Manche Sätze waren für mich nicht ganz schlüssig und das Thema nicht tief genug behandelt. Dennoch möchte ich dieses Buch als Favorit handeln, da es ein sehr ausdrucksstarkes Debüt ist von dem ich nicht enttäuscht wurde. Es hat klare Stärken, da Bettina Wilpert mit dem Thema meiner Meinung nach genau richtig umgegangen ist. Ich durfte zu diesem Thema noch kein so echtes Buch lesen. Vielen Dank dafür!
Die Orchis von Verena Stauffer
Informationen zum Buch
Titel: Die Orchis
Autor: Verena Stauffer
Verlag: Kremayr & Scheriau
Seiten: 256
Preis: 22,90 €
ISBN: 978-3-218-01104-4
Inhalt
Anselm ist Botaniker und leidenschaftlicher Orchideenforscher. Mitte des 19. Jahrhunderts begibt er sich auf eine Expedition nach Madagaskar. Dort findet er nicht nur die schönste Orchidee der Welt, sondern Erfüllung, die aber nur von kurzer Dauer ist. Auf dem Schiff zurück in die Heimat verrückt sich etwas in Anselm: Aus seiner Schulter wächst eine Orchidee. Zu Hause angekommen, bringen ihn seine Eltern in eine Nervenheilanstalt, wo er sich bald wieder erholt. Seiner wissenschaftlichen Laufbahn scheint nichts mehr im Wege zu stehen. Doch die Zeit arbeitet gegen ihn: Die politischen Umbrüche verändern sein Umfeld. Die wissenschaftlichen Neuerungen durch Darwin stellen seine Theorien auf den Kopf. Und die überstürzte Reise nach China bringt Ungeahntes zutage.
© Quelle: Kremayr und Scheriau Verlag
Begründung
Orchideen. Welch beeindruckende Schönheiten. Ein Forscher, der sich auf diese Blumenart versteift hat zeigt uns wie viel Leidenschaft man für so ein Naturwunder aufbringen kann. Tatsächlich war diese Geschichte für mich eine sehr ruhige Geschichte, die ganz langsam anfing und leise endete. Dies soll aber nicht bedeuten das der Spannungsbogen fehlte. Dieser war für mich sehr präsent, denn ich hing an diesem Buch, wie keine andere. So viel innerlicher Schmerz, Wahn und Leidenschaft in unserem Protagonisten vereint. Eine harte Zeit, die uns an viele verschiedene Orte reisen lässt. Dieses Buch einzuordnen ist mir besonders schwer gefallen, da es im Vergleich zu den anderen eben ein leiseres Ich gewesen ist und dennoch war mir klar, dass es dabei sein muss. Die Abgrenzung zu den anderen war hier die Nähe, die Ruhe, die Leichtigkeit, wie ich die Seiten umschlug. Ich sog jedes Wort ein und ließ mich in die Emotionalität dieser Geschichte fallen. Ich bin sehr überzeugt von diesem Debüt, da mich Verena Stauffer auf eine Reise mit dem Protagonisten nahm, den ich irgendwann dachte, sehr gut zu kennen. Ein sehr starkes, gut recherchiertes Buch, welches gehört werden muss.
Alles was glänzt von Maria Gamillscheg
Informationen zum Buch
Titel: Alles was glänzt
Autor: Maria Gamillscheg
Verlag: Luchterhand Verlag
Seiten: 224
Preis: 18,00€
ISBN: 978-3-630-87561-3
Inhalt
Tief in den Stollen des alten Bergwerks tut sich was – und alle im Dorf können es spüren. Die Wirtin Susa zum Beispiel, wenn sie im „Espresso“ nachts die Pumpen von den Ketchup-Eimern schraubt. Oder der alte Wenisch, ihr letzter Stammgast. Sogar der Bürgermeister, wenn er nicht gerade auf Kur ist. Zuallererst aber hat es der schweigsame Martin gespürt, bis er dann eines Morgens die Kontrolle über sein Auto verlor. Es ist, als würde der Berg zittern, als könne er jeden Augenblick in sich zusammenbrechen. Für die junge Teresa und den Neuankömmling Merih ist die Sache klar: Sie will sich endlich absetzen aus dem maroden Ort, er hingegen sucht einen Neuanfang – ausgerechnet hier. © Quelle: Luchterhand Verlag
Begründung
Maria Gamillscheg hat in ihrem Roman ein einzigartiges Setting gezaubert. Tief im Berg, alte Stollen und ein Dorf, eine vielversprechende Geschichte. Und das war es auch. Ihr flüssiger Schreibstil wirft zur richtigen Zeit, die richtigen Emotionen auf. Ich bin tief in diese kleine Welt eingetaucht, die sie hier erschaffen hat. Sie zeigt und nicht nur im Vordergrund Schicksale auf, sondern dringt tiefgründig in die Seelen der einzelnen Personen hinein, die in ihrem Roman zum Tragen kommen. Die Welt ist von Ungleichgewicht, Trauer und Verzweiflung geprägt, ein Berg welcher gleich über den Schicksalen zusammenbricht. Doch Maria Gamillscheg erzählt nicht nur von Abgründen, sondern auch von einem Neuanfang, von Wünschen und Träumen, die tief in uns schlummern und endlich hinaus in die freie Welt möchten. Mit einzigartiger Detailtiefe erzählt Maria Gamillscheg hier eine Geschichte, die erzählt werden wollte. Ich bin immer noch sprachlos von ihrer tollen Art zu Schreiben, die mich von Anfang an mitgerissen hat. Für mich eines der stärksten Debüts der letzten Jahre!
Mein Ranking
Ich vergebe für
Maria Gamillscheg – Alles was glänzt den ersten Platz : 5 Punkte
Bettina Wilpert – Nichts was uns passiert den zweiten Platz: 3 Punkte
Verena Stauffer – Die Orchis den dritten Platz : 1 Punkt
Und ja das ist Zufall, das die Frauen bei mir das Rennen gemacht haben. Drei ganz tolle Autorinnen von denen wir hoffentlich noch ganz viel hören werden.
Alles Liebe, eure Jessie